Rallye Kempenich 2007

Am Sonntag den 18. März war es endlich soweit, Sandra und Natascha eröffneten im Rahmen der ADAC Rallye Rund um Kempenich“ ihre Rallyesaison ’07. Zwar setzten die beiden schon in 2006 zweimal zu Testzwecken den neuen Rallye-Kadett ein, mussten aber schnell feststellen, dass noch eine Menge zu tun ist. Pünktlich zum ersten Lauf der ADAC Youngtimer Rallye TROPHY wurde das Fahrwerk fertig. Da die Rallye zu 99% aus Asphaltetappen besteht wurde auf einen Unterbodenschutz verzichtet, der jedoch zur nächsten Rallye montiert wird. Nach 3 Jahren Heckantrieb sind die Mädels nun mit Frontantrieb unterwegs und das mit Erfolg.

 

Bei der diesjährigen Ausgabe erwarteten die 150 Teams, davon rund 40 Teams der ADAC Youngtimer RallyeTROPHY, 6 anspruchsvolle Wertungsprüfungen. Für mächtig Diskussionen im Vorstart sorgte die Veränderung des traditionellen Rundkurs „Müllenbach“, der nach Jahren zum ersten Mal minimal geändert worden ist – hier wurde diesmal nicht auf der Landstraße am Campingplatz Müllenbach gestartet sondern am alten Ziel der WP und an besonders brisanten Stellen standen zusätzlich Reifen. Die zweite Prüfung „Barweiler“ sorgte bei den meisten Teilnehmern für Schweißausbrüche. Die legendäre Kurve „2 rechts“ kurz nach dem Start forderte auch dieses Jahr wieder ihre Opfer. Als drittes gab es zum zweiten Mal die Prüfung „Engeln“ bei Kempenich, die durch ihre winkeligen Kurven und achterbahnartigen Hügel den meisten Flügel verliehen hatte. Das ganze wurde dann in zwei mal gefahren, jede Prüfung doppelt. Schon vor dem Start stand fest das wird eine sehr schmierige Angelegenheit. Der schon am Vortag einsetzende Regen hatte die Wertungsprüfungen in wahre Schlammgruben verwandelt und auch am Start der Rallye sollte es keine Regenpause geben.

Sandra und Natascha waren zu Beginn sichtlich nervös. Regen ist eh nicht ihr Ding und dann auch noch mit einem neuen Auto. Aber die beiden schlugen sich tapfer. Ihre Klasse bezeichnet sich nach der Rallye Kempenich als interne Stadtmeisterschaft. Neben unseren Mädels gingen noch die Düsseldorfer Malte Rückert und Frederic Liesenhoff auf ihrem ebenfalls neu aufgebauten Alfa Romeo Gulia. Wie schon bei der Ahrweiler 2006 waren erneut Ingo Voss und Stefanie Boch mit ihrem gelben Autobianchi dabei gefolgt von den neuen in der Klasse bis 1300 Carsten Meurer und Christian Laun auf dem kleinen aber flinken Audi 50. Somit war die Düsseldorfer Truppe komplett.

Schon nach der ersten Runde Müllenbach wurden die Grenzen klar abgesteckt. Während Meurer/Lahn mit ihrem Leichtgewicht an Audi 50 die knapp 65 PS richtig um die Strecke fliegen ließen mussten Malte und Frederic mit der Tonnenschweren Gulia die rund 90 PS auf der Straße halten und kämpften bis zum Schluss um den Klassensieg, den letztendlich das Audi Team für sich entscheiden konnte. Unsere Mädels mussten leider mit ihrem knapp 75 PS aber dafür über eine Tonne schweren Opel Kadett schon zu Beginn feststellen, dass sie der Klassenspitze an dem Tag unterlegen waren. Gegen den ebenfalls 75 PS starken aber deutlich leichteren Autobianchi des Teams Voss/Boch konnten sie unsere Damen aber behaupten und sichteten sich am Ende den 3. Platz in ihrer Klasse, wie gesagt gefolgt von Voss/Boch. Somit konnten die Düsseldorfer die ersten 4 Plätze ihrer Klasse sichern. Für die Düsseldorfer Jürgen Bader und Udo lenz lief es ähnlich gut und sie belegten einen 3. Platz in der Klasse bis 1600ccm der seriennahen Fahrzeuge.

„Als wir morgens an kamen und es aus Eimern schüttete dachte ich schon – das wird ein scheiß Tag! Nach der Aufschriebrunde, die uns einen ersten Eindruck von den Streckenverhältnissen gab, war meine Vorfreude auf die Rallye eher dem Angstgefühl gewichen, da meine Erfahrung mit Frontantrieb bei Regen gleich Null war. Aber schon in der ersten Prüfung Müllenbach fing es an Spaß zu machen. Der Kadett verhielt sich viel gutmütiger als das C Coupé mit deinem Heckantrieb. Die Prüfungen Müllenbach und Kempenich haben am meisten Spaß gemacht… die Barweiler-Prüfung machte ihrem Ruf wieder alle Ehre. Wo bei uns im Aufschrieb ein ganzer Haufen Ausrufezeichen eine bestimmte Kurve markierten lagen in der Realität schon massig Fahrzeuge im Graben. Die Strecke war unübersichtig und mit Matsch belegt, so dass ich mit verdammt viel Respekt bzw. Zurückhaltung gefahren bin. Nachdem aber in der zweiten Etappe doch tatsächlich die Sonne raus kam und der Himmel komplett aufriss trocknete die Strecke ab und es machte richtig Spaß. Leider waren wir auf Regenreifen und somit mit verdammt wenig Grip unterwegs. Das hat uns eine menge Zeit gekostet und die Tatsache das ich ein schlechter Regenfahrer bin. Besonders stolz bin ich auf meine Platzierung vor dem Autobianchi, dies war mein einziges Ziel. Ich wusste von Anfang an, dass der Audi 50 durch sein geringes Gewicht sowie die Gulia durch ihre Leistung uns überlegen sein würden. Auch die kleinen technischen Schwierigkeiten, wie fehlendes Standgas, konnten unseren Kampfgeist nicht stoppen. Langsam fange ich an dem D meinen Spaß zu finden!“ So Sandra Peters nach der Rallye.

Für unser Team geht es nun erst mal in eine kleine Rallye Pause bis zur Doppel-Rallye Buten un’ Binnen Ende Juni. „Die Vogelsberg liegt leider außerhalb unseres diesjährigen Budgets“ so Sandra. Zwischendurch werden die Mädels Sandras Eltern bei Oldtimer-Rallyes und Orientierungs-Rallyes Gesellschaft leisten und das schon wieder am 24. März zur Ori des MSC Heiligenhaus.

Ergebnis
Platz 1 – Klasse Y31 – Carsten Meurer / Christian Laun (Düsseldorf)
Platz 2 – Klasse Y31 – Malte Rückert / Frederic Liesenhoff (Düsseldorf)
Platz 3 – Klasse Y31 – Sandra Peters / Natascha Schmitz (Düsseldorf)
Platz 4 – Klasse Y31 – Ingo Voss / Stefanie Boch (Haan)

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