Letztes Wochenende lockte die 13. Auflage der ADAC Rallye Bad Emstal nicht nur über 120 Teams nach Hessen sondern auch zahlreiche Zuschauer. Der Veranstalter konnte mit 5 verschiedenen Wertungsprüfungen und einem gut durchorganisierten Rallye Tag überzeugen.
Während für die einige unserer Club-Kameraden vom BTC die Rallye mehr oder weniger ein unschönes Ende fand lief bei unserem Team alles bestens. Sandra und Natascha absolvierten ohne Probleme alle 7 Wertungsprüfungen und stellten ihren Kadett am Ende auf dem 3. Platz ihrer Klasse und als 84. im Gesamt ab (trotz Zeitnahmefehler).
Zur letzten Rallye in diesem Jahr gab es den Sieg in der Damenwertung noch oben drauf.
Mit dem Truppenübungsgelände Bad Arolsen (in abgespeckter Version) und Philippinenburg standen wieder zwei tolle Rundkurse auf dem Plan. Neben der Flugschanzen-Prüfung „Russenweg“ und der Prüfung „Landau“ erwartete die Teams eine ganz neue Prüfung, die mit ihrem „kurz und knackig“ Prinzip sofort positiv ankam. Vor allem in Sachen Organisation und Zeitmanagement muss man dem MSC ein großes Lob anrechnen. Aufgrund einer Sondergenehmigung, die eine nicht geplante Baustellendurchfahrt ermöglichte, konnte die Anfahrt zwischen zwei Prüfungen kurzfristig merkbar reduziert werden. Spontan fast alle ZK’s auf Vorzeit gesetzt, entstanden keine großen Wartezeiten. Lediglich einige Unfälle ließen den Ablauf etwas stocken. Die Zeitnahme und Auswertung ging zügig über die Bühne. Die Anschließende Siegerehrung war wirklich schön. Ein Siegertreppchen auf der Bühne sowie viele Pokale sorgten für passende die Stimmung. Traumhaftes Wetter, tolle Prüfungen, ein gelungenes Paket zum angemessenen Preis! So macht Rallyesport Spaß!
„Für uns begann die Rallye leider eher unerfreulich. Nach dem wir bereits 2005 in Dortmund mit elektrischem Defekt liegen blieben, kamen wir dieses Jahr wenigstens bis Hessen. Ein Kurzschluss im Hänger entzog unserem Renault Espace den kompletten Saft. Nach über 1h auf dem Standstreifen auf den ADAC wartend, wurde der Fehler letztendlich selber gefunden und die Fahrt konnte weiter gehen.
Fly baby fly! Sprungkuppe Bad Arolsen… Der Rallyetag begann mit reichlich Nebel, was einen Aufschrieb extrem erschwerte. Teilweise sank die Sicht fast auf Null, je nach Höhenlage. Zum Glück kannten wir fast alle Ecken noch aus den Vorjahren. Gegen 13:30 durfte unsere Klasse auf Tour. Unsere Ziele waren dieses Jahr einfach gesteckt: Ankommen und wenn möglich den Abstand zur Klassenspitze reduzieren. Eigentlich war die Rallye wie für den D gemacht, lange schnelle Prüfungen, viel Vollgas. Obwohl der Kadett gut vorwärts ging, das Wetter optimal war und der Ansage-Rhythmus passte, fand ich einfach keine klare Linie. Drei Rallyes im Jahr sind einfach zu wenig, man muss sich jedes Mal neu an das Auto gewöhnen – so zumindest mein Gefühl. Umso überraschter waren wir dann, dass die Zeiten in den hellen Prüfungen nicht mal schlecht waren – der Abstand zur Konkurrenz schrumpft langsam. Mehr Probleme gab’s da hingegen in der Dunkelheit, wo wir auf unsere eigene Zeit reichlich verloren haben. Warum zur Hölle gibt’s keine Laternen im Wald? Beim Betrachten der Videoaufnahmen musste ich leider feststellen, dass man uns in WP 5 (der neuen kleinen Sprintprüfung) exakt 2 Minuten (120sec) zu viel drauf gebrummt hat (Zeitstrafe gab es keine). Das nächste Mal stoppen wir mit und vergleichen die Zeiten.
Besonders Spaß gemacht hat uns wieder mal der Rundkurs Arolsen, obwohl ich dieses Jahr nicht wirklich mit dem Schotter klar kam. Dieses Mal sind wir zum ersten Mal das lange Stück mit Volldampf gefahren… also Pedal am Anschlag und ab über die Hubbel. So kamen wir auch zu unserem ersten Bild wo alle 4 Räder in der Luft sind *stolz* und das mit „nur 75PS“ bei über 1 Tonne Gewicht und der Motor ist dabei diesmal auch heil geblieben. Die Angst eines erneuten Ausfalls nach Arolsen blieb zum Glück unberechtigt. Am Russenweg wollten wir es dann genau wissen und haben auch hier das Messer zwischen die Zähne genommen. Der entspannende Flug wurde von einer eher unsanften Landung beendet. Aber auch hier hielt sich der Kadett tapfer! Im Groben bin ich für uns aber zu frieden… Hauptsache es hat mal wieder richtig Spaß gemacht. Für 2009 habe ich mir vorgenommen wieder mehr zu fahren, Routine aufzubauen und so den Rückstand langsam zu reduzieren.
Irgendwo auf der A44 zwischen hier und Kassel… Angekommen, Autoheile und erste Flugstunden kassiert – was will man mehr.
Mächtig erschrocken hat uns hingegen der Unfall von Rüdiger und Simeon Ende des Rundkurses Philippinenburg, nach dem Simeon ins Krankenhaus musste. Zum Glück ist nicht mehr passiert. Bis auf eine gebrochene Rippe und Rückenschmerzen geht es ihm gut. Echt schade um den Porsche. Vor der Rallye haben wir uns noch über einen weiteren Gesamtsieg der Youngtimer unterhalten und was mal mit einem Gesamtsieg der kompletten Rallye wäre. Aber so schnell kann es gehen und der Spaß schlägt in Ernsthaftigkeit um. Rallyesport hat nun mal zwei Seiten…“ von Sandra Peters.