Am 07. Oktober fand im hessischen Wolfhagen die 11. ADAC Rallye Bad Emstal statt. Für unser Damenteam die erste gemeinsame Rallye auf dem neuen Kadett und zugleich auch die letzte Rallye in diesem Jahr.
Wie auch das Jahr zu vor wurde das Rallyezentrum am Autohaus Ostmann in der Stadtmitte aufgeschlagen. Nach absolvierter technischer Abnahme am Freitag ging es zurück zur Ferienwohnung, die in der Nähe des Rallyezentrums lag, um am Samstagmorgen um 7.30 Uhr mit der Aufschriebrunde zu beginnen. Während der Streckenbesichtigung zeigte sich was sich schon Freitags am Horizont andeutete – der Himmel über Bad Emstal zog sich zu und öffnete seine Pforten. Schon jetzt stand fest „Dies wird eine rutschige Angelegenheit!“.
Auf die über 120 Teams warteten ab 12 Uhr 7 anspruchsvolle Wertungsprüfungen. Die erste Wertungsprüfung bot neben einer haarigen Schikane und einer etwas brutalen Haarnadelkurve viele schnelle Passagen die mit der Zeit, durch das räubern der Teams, wahre Rutschplatten wurden. Wertungsprüfung 2 war der beliebte Schotterrundkurs „Arolsen“ auf dem Truppenübungsgelände, der dieses Jahr zum ersten Mal komplett auf dem Gelände stattfinden konnte. Dies bot den Teilnehmern eine fast 1km lange Schottergerade mit vielen interessanten „Hüpf-Kuppen, die viele Auspuffanlagen und Achsen das Leben kostete. Wertungsprüfung 3 war der bekannte Rundkurs um Phillipienenthal, der mit seinen rasanten, zum teil abfallenden, Kurvenkombinationen höchste Konzentration forderte. Wertungsprüfung 4 war wohl auch dieses Jahr wieder die perfekte Möglichkeit um fliegen zu lernen – der Russenweg. Hier wird nach einer langen Anlaufphase über eine Bahnschranke geflogen…je nach Geschwindigkeit der Fahrzeuge… gefolgt von einer engen Kurve, die schon viele Teams zum verzweifeln brachte. Nach der Mittagspause wurde die zweite Etappe wieder mit der Sprintprüfung vom Morgen begonnen. Mittlerweile hat sich die Wolkendecke aufgezogen und der blaue Himmel und die Sonne taten ihr bestes um die verschmutzte Strecke abzutrocknen. Der Rundkurs „Arolsen“ stand als 5. Wertungsprüfung noch mal an gefolgt von dem Rundkurs Phillipienenthal. Nach der Rallye zeigte sich das die schlechten Wetterbedingungen ihre Opfer gefordert hatten – gebrochene Achsen, , angeschlagene Ölwannen, jede Menge Beulen und viele verlorene Auspuffanlagen…
Für Sandra und Natascha, die auch diesmal wieder in Ihrer Klasse bis 1300ccm am Start waren, war es die erste gemeinsame Rallye auf dem neuen Auto. Vom Start weg funktionierte alles bestens – der Aufschrieb passte. Für Sandra war es die erste Rallye bei nassen Streckenverhältnissen und das Vertrauen in das, nur halb fertig gestellte Auto, war noch nicht da…
„Bei jeder Matschkurve schob das Fahrzeug so stark über die Vorderachse, dass ich mich mehrmals hab am Baum kleben sah… da fehlt einfach noch die Erfahrung mit dem Frontantrieb. Der Matsch war schlimmer als alles andere! Eigentlich hatte ich mehr Bedenken beim Schotter, vor allem hatte ich Angst vor der langen Schottergerade, als ich die anderen Teilnehmer da volle Kanne drüber „titschen“ sah. Doch schon nach den ersten Metern konnte ich einen deutlichen Unterschied zum Heckantrieb feststellen. Hier und da mal quer um die Kurve gekommen machte das Buddeln im Schotter mächtig Spaß. Im zweiten Versuch Arolsen wurde dann die Gerade fast Vollgas gefahren. Natürlich hatte ich den fehlenden Unterbodenschutz nicht immer im Hinterkopf und musste mich deshalb in der Auslaufrunde auch von meinem Auspuff verabschieden… In der letzen Wertungsprüfung konnte man uns schon Kilometer weit kommen hören – besser als jeder Ferrari. Im Ganzen wieder eine super schöne Veranstaltung gewesen – leider war uns das Traumwetter vom Sonntag am Rallyetag verwehrt geblieben. Was soll ich sagen – wir waren viel zu langsam unterwegs… das habe ich selber gemerkt. Mir fehlt einfach die Routine in dem Auto, die Möglichkeiten mich daran zu gewöhnen. Ich hoffe wirklich 2007 mehr fahren zu können um das Potential endlich mal auszutesten was in dem starken Opel steckt… dann gibt es auch das passende Fahrwerk und die passenden Reifen. Dann denke ich schaut die Welt schon anders aus…so sind wir bei der Bad Emstal auf maximaler Sicherheit gefahren… für manchen Zuschauer vielleicht nicht schön zum angucken, aber für mich war es das persönliche Maximum was ich bereit war zu geben und wir konnten uns trotzdem am Abend wieder über den Damenpokal erfreuen. Das ist doch schon mal was. “ so Sandra.
Als kleine Überraschung hat der Schlusswagen sogar den verlorenen Auspuff eingesammelt und im Parcfermé unters Auto gelegt. So kann dieser wieder angebaut werden. Am Ende sprang der 1. Platz in der Damenwertung und ein 4. Platz in der Klasse bis 1300ccm raus. Ein recht zufriedenes Ergebnis.
Wir wünschen uns, dass die Bad Emstal auch 2007 wieder im Terminplan der Youngtimer Rallye TROPHY steht. Sollte es nicht der Fall sein, wird dies die erste Rallye die außerhalb der TROPHY angestrebt wird. Nach folgend findet Ihr eine Menge Bilder und ein Rückblick-Video von der Rallye. Viel Spaß damit!