Rallye Bitburg

Obwohl keiner mehr dran geglaubt hat wurde der Kadett D pünktlich zum Freitagmorgen fertig. Mehr oder weniger. So ging es ohne entsprechendes Fahrwerk und ohne Stabbi sowie Unterbodenschutz auf zum Flugplatz in Bitburg, wo die Youngtimer zum ersten Mal, am 16.09. die 1. ADAC Rallye Bitburg austragen. Neben den Slalomfahrern, die am Sonntag ihren alljährlichen Flugplatzslalom veranstalteten fanden sich knapp 45 Teams zu der Doppelrallye auf dem Ex-US-Militärgelände ein, um über die Landebahnen zu fegen. Im Konzept eine schöne Sache… wir hoffen, dass 2007 die Rallye Bitburg wieder in unserem Terminkalender auftaucht.

 

Nach ein paar kleineren Problemen bei der technischen Abnahme, die jedoch schnell aus der Welt geräumt werden konnten, gerieten wir am Freitagabend etwas in Zeitnot… wir versuchten dennoch unser Glück. Laut Ausschreibung konnte man von 17h bis 20h die WPs abfahren. Keiner wusste im Vorfeld das die WPs einzelne Öffnungszeiten hatten. So blieb uns nur der Rundkurs zum aufschreiben, da dieser direkt neben dem Fahrerlager lag und noch geöffnet war. Danach wurde es langsam dunkel. Wir versuchten und noch an der WP 8 bis 11. Im Dunkel war ein Aufschrieb jedoch nahezu unmöglich. Also morgens früh aufstehen und noch mal abfahren… Die ersten beiden Sprintprüfungen waren im Prinzip ganz ok. Der Flugplatz Bitburg verfügt über schöne Verbindungswege und die Passagen um die Flugzeug-Hallen sorgten für reichlich Abwechslung. Lediglich die Slalomfahrten um die Traktorreifen auf den großen Flugfeldern waren nicht so schön… selbst mit Aufschrieb war eine Ideallinie nicht zu finden… also hieß es nix wie rum um die Reifen – komme was wolle! Der Rundkurs war kurz und knackig. Einige Stellen waren etwas hart für die alten Autos… insgesamt musste dieser 3 Mal gefahren werden… Im letzen Rundkurs wurde es dann etwas eng auf der Straße.

„Vor einer Kuppe habe ich Malte mit seinem Alfa an mir vorbei gelassen, der danach etwas zügig in die Kurve ging und mit der Antriebsachse auf den Schmutz kam. Resultat eine 1A Pirouette mit der Note 10.0 auf der Wertungsskala. Wieder an Ihm vorbei war ich auf dem Weg in meine letzte Runde. Beim Schwungholen ließ ich mich weit raus tragen um die enge Kurve zügig nehmen zu können. Noch bevor ich wirklich in der Kurve war, bemerkte ich einen leichten Schlag. Im Rückspiegel sah ich dann nur einen grünen Alfa. Nach dem Rundkurs folgte die Zwangspause und es somit auch das klärende Gespräch. Malte kam sofort rüber und hatte sich entschuldigt. Das ganze war wirklich eine Konfuse Situation… Um überholt zu werden setze ich immer den Blinker an der Seite wo ich bleibe… ich habe wohl unbewusst während der WP den rechten Blinker betätigt und dies nicht bemerkt – das muss wohl etwas für Verwirrung gesorgt haben und Malte wollte rechts (innen) vorbei) Glück im Unglück war es, dass ich Ihn nicht gesehen habe auf dem Gas geblieben bin und weit außen Schwung geholt habe um die enge Kurve zu schaffen. Malte wollte in dem Moment innen vorbei und hatte leider etwas zu viel Geschwindigkeit drauf, um noch innen an mir vorbei in die Kurve reinzubremsen – Platz genug wäre da gewesen. Voll auf der Bremse stehend fuhr er mir dann in die hintere Seite. Ich kann mich natürlich als leistungsschwächeres Fahrzeug nicht in Luft auflösen und muss auch gucken, dass ich trotzdem zügig um den Kurs komme. Aber so was kann passieren „hätte wenn und aber“ – man lernt dazu… ist zum Glück nur ein leichter Blechschaden. Jetzt können wir uns beide drüber amüsieren und sorgen ab und zu für echte Rundstreckengefühle – da gehört schubsen zur Tagesordnung. Nach der ganzen Aufregung das Ganze dann mittags noch einmal.

Die zweite Rallye startete mit dem Rundkurs. Neu diesmal im Nacken hatten wir einen M3 mit Frischfleisch an Bord. Somit also keine brennende Gefahr. Im Rundkurs ging es dann heiß her. Die Teams kannten den Rundkurs mittlerweile auswendig und es wurde gefahren wie der Teufel. Unser Auto lag immer besser. Man spürte zwar noch das billige Fahrwerk, aber es machte schon jetzt Spaß. Der Rundkurs war die einzige WP die aus der ersten Rallye identisch war. WP2 und 3 sowie 5 und 6 waren die WPs 1 und 4 aus der ersten Rallye – nur rückwärts. Somit war das WP2 Ende nun außerhalb der WP und es kam zu keinerlei Verzögerung mehr. Lediglich die über 1h lange Zwangspause hätte man noch weglassen könne. Fix und fertig wurde das Auto dann im Parcfermé, mitten auf dem Parkur der „Pylonenschubser“ abgestellt. Nach dem man schon auf dem Weg ins Hotel war stellte sich die Frage… „Wenn die morgen früh anfangen Pylonen durch die Gegend zu schieben was passiert dann mit dem Parcfermé?“ Also sind wir zurück zum Flugplatz und haben das Auto nach der Protestfrist aus dem Parcfermé geholt. Am morgen danach wurde aufgeladen und noch etwas den Slalomfahrern zugeschaut bevor man die Heimreise entrat.

In der zweiten Rallye wurden wir 4. in unserer Klasse und 26. im Gesamt. Ein recht zu friedendes Ergebnis. Und mit der Kenntnis, dass der Kadett noch weit weg von seinem Optimum ist, lässt sich für die Zukunft in der Klasse noch viel erhoffen, an Hand der Ergebnisse konnte man eine große Steigerung zum C Kadett feststellen, die Abstände zu den Vordermännern hielten sich in Grenzen. Unser Auto…

Das Fahrzeug ist bis auf kleine Veränderungen Serienmäßig. Alle Änderungen sind selbstverständlich gemäß der Homologation. Vorne fahre ich billig Sportfämpfer und hinten Konidämpfer zusammen mit Opel Federn. Wie beschissen das Fahrzeug liegt brauch ich wohl niemandem erzählen, das konnte man recht gut sehen. Die Reifen sind für den Kadett eine Nummer zu klein, er kommt dadurch zu tief und hat eine nicht so günstige Straßenlage. Viele wippten schon auf meinem Auto rum und dachten „Boah ist der tief – mal sehen wie hart der ist“. Nach dem Wippen mussten sie feststellen, wie weich gefedert der Kadett ist. Der Motor ist mit seinen fast 80 PS (homologiert) recht gut dabei… nun müssen wir die Power nur noch auf die Straße bringen. Für einen ersten spontanen Einsatz nicht mal schlecht.“ So Sandra noch etwas skeptisch zu ihrem neuen Gefährt.

Was kommt noch? „Bis zur 2007 kommen vorne noch die passenden Konis rein, dazu entsprechend die Opel Sportfedern… Oder ich finde irgendwo noch Bilstein Rallyedämpfer zu einem ansprechenden Preis. Dann bekommt er noch größere Reifen um die Kraft auch auf die Straße zu bringen sowie einen notwendigen Unterbodenschutz… und dann wird angegriffen. Denn derzeit steht nur noch das fehlerhafte Fahrverhalten sowie mein fehlendes Vertrauen in das Fahrzeug einem schnellen Vorankommen im Weg.“

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