Am letzten Samstag fand nach 4 Jahren Pause, endlich die zweite Auflage der ADAC Rallye Blankenheim im Raum Euskirchen / NRW statt. Nach 4 Absagen und einer langen Ungewissheit, ob die Rallye 2008 wirklich stattfindet, fanden leider nur ganze 47 Teams den Weg in die westfälische Eifel, davon 21 Fahrzeuge der ADAC Youngtimer Rallye TROPHY.
Neben teils langen Wartezeiten und zu lang geratenen Zwischenetappen, erwarteten die Teams drei abwechslungsreiche Wertungsprüfungen. Mit am Start in der 1300er Serienklasse wieder Sandra und Natascha auf ihrem D Kadett, die neben einem „Poller-Mord“ den 3. Platz in Ihrer Klasse, sowie einen 39 Rang im Gesamtklassement erreichten. Den Sieg in der Damenwertung gab es als Belohnung noch oben drauf. Natürlich gibt’s wie immer einen ausführlichen Bericht sowie Fotos und On Bord – Aufnahmen aller Prüfungen!
„Als es hieß, die Rallye Blankenheim geht in die zweite Runde, war für uns klar – „Da sind wir dabei“. Auch wenn das allgemeine Befinden diesbezüglich getrübt war, was man leider auch an der Starterzahl ablesen konnte. Mit nur 47 Fahrzeugen eine mehr als geringe Beteiligung. Wie dem auch sei, für uns ging es Freitagabend durch die Abnahme, die wie immer problemlos verlief. Das ländliche Ambiente des Rallyezentrums war mal was anderes. Eine Holzhütte mit großem Zelt davor, mitten auf dem Land.
Die Aufschrieb-Runde wurde zwischen 7 Uhr und 12 Uhr vormittags angesetzt, was einem die Möglichkeit gab, jede Prüfung mehrmals abzufahren und seinen Aufschrieb zu verfeinern. Um 13 Uhr ging das erste Team auf die Strecke. Wir folgten um 13:47 Uhr. Die Rallye startete mit einem Start in der Altstadt von Blankenheim, wo jedoch diesmal weder ein Streckensprecher noch Zuschauer warteten, zumindest bei den letzten Startnummern. Die Durchfahrt durch Blankenheim wurde zu einer interessanten Angelegenheit, als eine Anwohnerin mit vollem Körpereinsatz vor die Rallyeautos sprang – erlaubt waren 7 km/h. Von dort aus ging es wieder zurück Richtung WP 1 „Reetz“ – die gleich neben dem Rallyezentrum lag. Ein knackiger Rundkurs, wobei Rundkurs nicht ganz zu traf. Mit nur einer Runde gab es eine nur begrenzte Streckenführung, wo die Fahrzeuge zweimal vorbei kamen, was für die Zuschauer nicht so schön war. Schon in der Anfangsphase löste sich mein Sitz und ein schnelles Vorankommen war unmöglich, da ich mehr damit beschäftigt war, mich am Lenkrad festzuhalten. Kleine Kritik an dem Kurs war für mich die Unzahl an Heuballen, am Ende der langen Geraden. Nach einem Gespräch mit dem Rallyeleiter, hatten diese jedoch ihre Berechtigung, da nur ein paar Metern nach der Schikane die Landstraße lag, welche noch für den Straßenverkehr frei gegeben war. Prüfung 2 – eine Start/Ziel-Prüfung – erforderte viel Mut, eine gute Beherrschung über das Fahrzeug und einen perfekten Aufschrieb. Mit teils schnellen Bergab – Passagen und uneinsehbaren Kuppen und Kurven eine wahre Freude. Meine neuen Bremsbeläge mussten kräftig arbeiten und sorgten an der Ziel ZK, durch ihre enorme Rauchentwicklung, für etwas Panik. Einzige Hürde, die Haarnadelkurve bergauf auf die Landstraße. Schon im Vorfeld wurde diskutiert wer den Straßenpoller, welcher schon von weitem schrie „fahr mich um!“, wohl als Erster umfahren würde. Ob wir die Ersten waren kann ich nicht beurteilen. Aber wirklichen Widerstand hat er nicht geleistet, als er unter unserem Auto verschwand (in WP5 stand er jeden falls wieder tapfer an seinem Platz). Irgendwie hab ich zu spät eingeschlagen. Die dritte Prüfung hingegen war eher etwas für PS starke Fahrzeuge. Eine Sprintprüfung die an ein Bergrennen erinnerte, da es permanent teils kräftig, den Berg rauf ging. Für unsere „kleine“ Klasse eine Herausforderung. Jeden Schwung mitnehmen und bloß nicht vom Gas gehen. Als kürzeste Prüfung war diese auch, trotz Anstieg, schnell vorbei. Da war die lange Zwischenetappe von fast 40km eine echt ermüdende Angelegenheit. Ich erinnere mich nur noch an „Bis zum Kreisverkehr, zwölf Uhr, bis zum Kreisverkehr, drei Uhr, bis zum Kreisverkehr…“. Nach der 20-Minütigen Pause / Regrouping in Reetz ging es in den zweiten Umlauf. Bis auf die letzte Prüfung konnten wir uns in jeder verbessern. In WP3 habe ich vermehrt den 4ten Gang mit niedriger Drehzahl gewählt und „blubberte“ den Berg hoch. In WP6 versuchte ich das Ganze mal mit dem 3ten Gang und höherer Drehzahl. Tatsächlich war die erste Variante schneller. Nach der Rallye ging es wieder durch die Altstadt von Blankenheim zurück nach Reetz. Da meine Eltern am Sonntagmorgen bei einer Oldtimer-Rallye an den Start gehen wollten, wurde nach Öffnung des Parcfermé schnell aufgeladen und die Heimreise angetreten.
Obwohl es eine schöne Rallye war, muss ich sagen, dass ich froh war am Ende wieder zu Hause zu gewesen sein. Die Nacht zuvor kaum geschlafen, die langen Wartezeiten und Zwischenetappen. Vom Aufschrieb kam nur „BlaBla“ im Kopf an und die richtige Linie gefunden habe ich auch nicht wirklich. Überrascht war ich hingegen, dass es ohne Vorankündigung (Ausschreibung etc.) eine Damenwertung gab, die wir natürlich auf Grund der starken Konkurrenz, mit Abstand gewonnen haben *grins*. Im Groben bin ich aber ganz zu frieden – der Kadett hat gehalten und es hat – erst mal auf der Prüfung unterwegs – mächtig Spaß gemacht. Ich finde die Blankenheim hat 2009 eine Chance verdient – hoffentlich kommen dann auch was mehr Teilnehmer. Ob ich die Reckenberg in 3 Wochen fahre weiß ich och nicht, es deutet aber ehr drauf hin, dass der nächste Einsatz die Rallye Bad Emstal im Oktober sein wird.“