Als wir hörten es geht zur Rallye Vogelsberg im hessischen Schlitz war man skeptisch. Man hörte zwar immer viel Gutes darüber, aber man möchte sich immer gerne ein eigenes Bild von einer Veranstaltung machen. So reiste man Donnerstags, ausgerüstet mit Wohnwagen und Servicefahrzeugen, in Hessen an. Bei unserem Glück fanden wir auch sofort einen sehr netten Campingplatzbesitzer welcher für uns ein Sonderangebot machte. So hatten wir Strom und eine noch nie benutzte Sanitäranlage für uns. Begleitet von einem traumhaften Wetter wurde am Freitagvormittag in die Einführungsrunde gestartet. Mit insgesamt ca.140 km an Wertungsprüfung war es die längste Rallye in der Trophy-Wertung.
Ein besonderes Highlight die WP “Schotten” mit 25km Vollgas, Schotter und engen Asphaltwegen, die einmal im hellen und einmal im dunklen gefahren wurde. Besonders aufregend für die Fahrer war auch der Rundkurs in Willofs. Einmal im hellen und als Ende der Freitagsetappe als Flutlichtrundkurs. Mit Tausenden von Zuschauern bereitete er ein Gänsehaut – Feeling. Von einem der Zuschauerpunkte konnte man den kompletten Rundkurs einsehen, der 2 Mal umrundet werden musste, ein Lichterspektakel für sich. Hier jagten PS Monster kleine Serienfahrzeuge aber auch die Kleinen die Großen… für jeden Rallyefahrer einen großen Spaß. Während der ersten Etappe wurde der Servicepunkt recht ungünstig gelegt. Mitten in ein Wohngebiet mit engen Straßen. Aber auch hier wusste man sich zu helfen. Durch eine große Mitgebrachte Plane war ein Serviceplatz mitten im Grünen möglich. Nachdem Peters/Knoll das letzte Mal den Servicepunkt ansteuerten ging es zurück zum Etappenziel. Eine tolle erste Etappe. Die zweite Etappe die am Samstag stattfand, brachte viel Aufregung mit sich. Das zunehmend schlechter werdende Wetter ließ die Reifenwahl zur Qual werden. Doch man entschied sich trotz leichter Schauer für die Handgeschnitzten. Man setzte auf die Hoffnung, dass es trocken bleiben würde. Noch bevor das Duo Peters/Knoll den ersten Service ansteuern konnte, der auf einem riesigen Speditionsgelände war, klingelte das Handy mit dem Auftrag einen neuen Keilriemen für einen 1,2ltr. Kadett aufzutreiben. Doch vergeblich. Die Notrufhotline des örtlichen Opelhändlers verband unser Serviceteam mit einer Tankstelle die uns mitteilte “leider ist der Notdienst nicht erreichbar! ” Doch man kann sich auf die anderen Teilnehmer verlassen so bekam man einen beim benachbarten Opel Team. Zwar war dieser etwas groß aber er reichte. Doch dies sollte nicht der letzte sein. Ganze viel Mal riss ein Keilriemen. Ursache war der fehlende Unterbodenschutz, welcher den ganzen kleinen und auch großen Steinen den Weg in den Motorraum ermöglichte. So setzten sich also diese kleinen Mitfahrer immer wieder zwischen Keilriemen und Riemenscheibe. Bis kurz vor der letzen Etappe hielt dieses “Keilriemen – Wechsel – Dich – Spiel” an. Zu guter letzt musste vor der letzen WP ein Bauernhof angesteuert werden.
“Die Kontrollleuchte ging an und wir mussten Wasser besorgen. Als wir dort um Wasser baten, fragte Hannes ob sich hier in der Nähe eine Dame mit Strumpfhose aufhalten würde. In diesem Monet sahen wir wie die Oma in der Scheune nebenan die Mistgabel wegwarf und ins Haus stürmte. Heraus kam sie mit einer schönen hellbraunen Damenstrumpf. Leider riss diese sofort bei der Montage. Kein Problem rief die Oma und rannte wieder ins Haus und kam mit einer Menge an Damenstrümpfen wieder. Als der Kadett wieder lief konnte man eine Tankstelle anfahren, welche einen passenden Keilriemen hatte. Mit großer Verspätung kam man dann aber doch noch ins Ziel. “(Dieter Peters). Aber trotz der vielen Probleme an diesem Wochenende waren wir von der Vogelsbergrallye begeistert. “Die Rallye war spitze. Super tolle WPs! Vor allem schön lang. Hier konnte ein Rallyefahrer einmal richtig das Gaspedal treten und muss nicht kurz nach dem man im Rhythmus der WP war, schon wieder anhalten. Für jeden Rallyefahrer ein wahrer Genuss. Auch der Flutlichtrundkurs war super. So was erlebt man leider viel zu selten. Man sollte mehr solcher Nat.-A Rallyes wie die Vogelsberg mit rein nehmen. Denn eine “A” ist was ganz anderes als eine “B” Veranstaltung, eben etwas viel Größeres. Einige beschwerten sich über die harten Schlaglöcher! Meiner Meinung nach hatten die keinen Grund zur Beschwerde! Gut es gab einige harte Sachen aber dafür ist die Einführungsrunde und der Aufschrieb da. Man weiß genau wo diese harten Schlaglöcher sind dann muss man halt langsam Fahren und vor allem Drumherum. Wer da volle Lotte durch brettern wollte, sollte nachher nicht meckern, der ist es selber Schuld. Das ist eben Rallye!” (Dieter Peters). Mit einem 2. Platz in der Klasse hinter Detlef Rudolph wurde dann noch bis spät in die Nacht die Zielankunft trotz vieler Strapazen gefeiert. So wurde dann in aller Ruhe das Zeltlager demontiert und die Heimreise angetreten. Wie schon gesagt eine Hammer Veranstaltung! Wir hoffen sehr, dass die Rallye Vogelsberg auch 2004 wieder auf dem Terminplan der Rallye TROPHY stehen wird!
Making-of